Newsletter November 2020 (EASA Part 21 und EN 9100)

Liebe Leser,

es gibt dieser Tage nach wie vor nur ein Thema. Daher möchten wir Sie mit diesem Newsletter zumindest kurz über den Einfluss des Corona-Virus auf die Zertifizierungen der EN 9100er Normenreihe informieren.
Das soll aber nicht das alles beherrschende Thema dieses Newsletters sein und so haben wir einige weitere Tipps & Tricks zu den Inhalten der EN 9100 sowie Neuigkeiten zum EASA Part 21. Am Ende möchten wir Sie noch auf unsere neuen luftfahrttechnischen E-Learnings hinweisen – die richtige Trainingsmethode in diesen turbulenten Zeiten.
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Unterstützung mit Ihrem QM System benötigen.
Jetzt aber erst einmal viel Spaß beim Lesen.

Bleiben Sie gesund,
Ihr
Prof. Dr. Martin Hinsch

EN 9100 Audits in der Corona-Krise

Corona hat auch den Zertifizierungsalltag weiter fest im Griff. Rund 40% der Zertifizierungen wurden im 2.Quartal Online durchgeführt, 40-45 % wurden zunächst auf das 2. Halbjahr verschoben. Die Situation hat sich im 3. Quartal stark in Richtung Normalität bewegt. Das wird sich nun sicher wieder ändern. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Remote-Audits nicht den ursprünglich geplanten Umfang haben, schiebt der Markt eine Bugwelle von Audittagen vor sich her. Berücksichtigen Sie dies bei Ihrer Planung und sichern Sie sich vor der Masse der Betriebe Ihre Termine für 2021. Dann können Sie Ihr nächstes Audit unter Umständen auch schon in einer neuen Generation der OASIS Datenbank bearbeiten, welche für das nächste Jahr avisiert ist.

Neues vom EASA Part 21

Corona macht es möglich: Unter bestimmten Bedingungen ist seit einiger Zeit das Ausstellen der EASA Form 1 auf Distanz zulässig. Bauteile können dann an einem anderen Ort freigegeben werden, als sie sich physisch befinden. Weitere Infos finden Sie unter dem folgenden Link.

Zwei neue bilaterale Abkommen, eines zwischen der EU und China sowie ein zweites zwischen der EU mit Japan stellen fortan die wechselseitige Anerkennung von Freigabezertifikaten (Äquivalente zur EASA Form 1) sicher. In Hinblick auf deren EU-Anerkennung ist die chinesische CAAC Form AAC-038 und die japanische JCAB Form 18 damit nun der FAA 8130-3 gleichgestellt und kann zugleich alternativ zur EASA Form 1 als Bauteilfreigabezertifikat herangezogen werden.

Der neue, stark überarbeitete Part 21 wird in den nächsten Monaten veröffentlicht. Im Fokus steht hierbei das neue Safety Management. Betriebe haben dann 24 Monate Zeit, die neuen Vorgaben umzusetzen. In den nächsten Monaten werden wir uns bei diesem Thema mit einem eigenen Newsletter melden. Wenn Sie vorher Unterstützung bei Einführung oder Trainings zum neuen Safety Management benötigen, melden Sie sich gerne.

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EN 9100... schon gewusst?

Betriebe sollten im Rahmen des risiko-basierten Denken eine angemessene Bewertung der Corona-Folgen berücksichtigen. Die Entwicklung stellt – gerade in der Luftfahrtindustrie – ein erhebliches Risiko dar und muss daher nicht nur faktisch, sondern auch formal systematisch behandelt werden.

Es geht immer wieder das Gerücht um, dass ein Sperrlager abgeschlossen und vor dem Zugriff Unberechtigter geschützt sein muss. Dies ist so nicht ganz korrekt. Die Norm fordert, dass die unbeabsichtigte, versehentliche Wieder-in-Verkehrbringung verhindert wird. Diese Anforderung erfordert also keinen Schutz vor Missbrauch oder Betrug (Diebstahl und Verkauf oder beabsichtigte Wieder-in-Verkehrbringung). Der geforderte Schutz kann also auch mittels auffälliger Kennzeichnung an Produkt und Lagerfläche oder durch eine elektronische Teileverfolgung mittels Scanverfahren bis zur Verwendung hinerfolgen.

Ursachenanalysen: Im Rahmen von Witness Audits oder Veto-Prüfungen werden häufiger unzureichende Ursachenanalysen mit schwachen Nachweisen festgestellt. Mindestens schwere oder wiederholt auftretende Nichtkonformitäten erfordern eine tiefergehende Analyse. Hierzu sind üblicherweise die folgenden Methoden zur Fehlerbewertung heranzuziehen: FTA, 5 Why, 6W oder Ishikawa. Ziel muss es sein, dass der Fehler an der Wurzel gepackt wird und nicht nur die sichtbaren Mängel, also die Symptome, beseitigt werden. Die Feststellung eines mangelnden Bewusstseins ist keine systemische Ursache, zumal die Ursachenanalyse wenn, dann auch den Faktor Mensch und nicht nur den einzelnen Betroffenen Mitarbeiter in den Fokus rücken sollte.

Unsere neuen E-Learnings

AeroImpulse erstellt unter der Marke TrainingsImpulse

TrainingsImpulse E-Learnings zur EN 9100, zum EASA Part 21 (Luftrecht), Human Factors

seit kurzem verschiedene Grundlagen-Trainings im E-Learning-Format.  Mit diesem Angebot reagieren wir auf zunehmende Anfragen, auch nichttechnische Basisausbildungen stärker zu systematisieren und diese im Online Format anzubieten. Ihnen stehen aktuell folgende Weiterbildungen als animierte Videos zur Verfügung:

  • Einführung in das luftfahrttechnische Qualitätsmanagement
  • Luftfahrttechnische Entwicklung nach EASA Part 21J
  • 8D- und Fehlermanagement
  • Human Factors (gem. Part 145)
Diese haben einen Umfang zwischen 1 und 2 Stunden, das Human Factors Training von 3,5 Stunden. Alle E-Learnings enden mit einem Abschlusstest. Die Teilnehmer erhalten auf dieser Basis ein Zertifikat.
In den nächsten Monaten folgen weitere Trainings. Auch erstellen wir gerne E-Learnings individuell für Ihr Unternehmen.

Weitere Informationen und Demo-Sequenzen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung sind zu finden, wenn Sie hier klicken.

Kennen Sie schon unser Human Factors E-Learning?

  • 210 Minuten (Initial), Modular auch Refresher
  • Video-animierte Clips mit Vertonung
  • Automatischer Zertifikatsversand nach erfolgreichem Test
  • Mit allen Anforderungen des EASA Part 145
  • Auch für andere Branchen gut geeignet
  • Eigenes Training für die Medizin